Stellungnahme zu den aktuellen Geschehnissen:

Kulturzentrum und Kindergruppe Amerlinghaus von Schließung bedroht!

Die Stadt Wien hat angekündigt, die Subventionen des seit 50 Jahren bestehenden Kulturzentrum Amerlinghaus im Jahr 2026 um 66 % zu kürzen. Eine Reduktion in dieser Höhe würde faktisch zur Schließung des Hauses führen, da der laufende Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden kann.

Bedeutung des Hauses

Das Amerlinghaus ist eines der letzten selbstverwalteten, nicht-kommerziellen Kulturzentren Wiens. Es bietet seit Jahrzehnten Raum für Kulturarbeit, politische Initiativen, soziale Projekte, migrantische Gruppen und niedrigschwellige Community-Arbeit. Gerade im stark gentrifizierten Spittelberg ist es ein unverzichtbarer Ort für Begegnung, Austausch und gesellschaftliche Teilhabe.

Mitbetroffen: Unsere Kindergruppe im Haus

Von der drohenden Schließung wäre auch unsere Kindergruppe im Amerlinghaus betroffen.

Unsere Gruppe ist vollständig auf die Räumlichkeiten des Hauses angewiesen. Ein Verlust der Räume würde das Fortbestehen der Kindergruppe unmittelbar gefährden, da vergleichbare Alternativen im Grätzl kaum vorhanden sind und der gesamte Rahmen, den die Gruppe aufgebaut hat, an diese spezifische Infrastruktur gebunden ist.

Es geht hier im Falle unserer Kindergruppe also nicht um finanzielle Fragezeichen bei den Familien, sondern um die Existenz des Ortes, an dem die Kindergruppe arbeitet. Der mögliche Wegfall des Amerlinghauses würde auch diesen wichtigen Betreuungs- und Begegnungsraum zum Verschwinden bringen und den Verlust dieses sicheren Ortes für die Kinder und ihre Familien bedeuten.

Finanzierung der Kindergruppe Amerlinghaus

Um Missverständnisse bezüglich Finanzierung und Erhalt von Förderungen vorzubeugen, hier eine kurze Aufstellung:

Der Elternbeitrag beträgt 210€/Monat/Kind, dieser wird ab Jänner 2026 aufgrund von Mehrkosten (jährlicher Anstieg der Gehälter laut Kollektivvertrag wird nicht von der Fördererhöhung der Stadt Wien gedeckt) auf 238€ angehoben. (Somit liegen wir noch knapp unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Maximalbeitrag von 244,66€.)

Zusätzlich erhalten wir von der Stadt Wien Kindergartenförderungen (so wie jede Kinderbetreuungseinrichtung in Wien).

https://www.wien.gv.at/bildung/gratis-kindergarten-foerderhoehe

Wir beziehen KEINE KULTURFÖRDERUNGEN und finanzieren unsere Arbeit vollständig eigenständig. Dennoch sind wir zu 100 % von den Räumlichkeiten abhängig. Die Kindergruppe ist darauf angewiesen, dass das Kulturzentrum weiterhin die entsprechenden Fördermittel erhält, da dieses den Mietvertrag für die Räume hält, in denen auch unsere Kindergruppe untergebracht ist.

Die Kindergruppe ist ein elternverwalteter Verein, das heißt Aufgaben wie Finanzen, Organisation, Kochen, Reinigung, etc. werden von den Eltern übernommen, anders wäre die Kinderbetreuung auch nicht finanzierbar.

Wir beschäftigen 3 Pädagoginnen, diese arbeiten in Teilzeit (1-2 Pädagoginnen für 13 Kinder/Tag).

Unser Anliegen

Wir appellieren an den Gemeinderat, an alle zuständigen Mitglieder der Stadtregierung, trotz finanziellen Drucks, weiterhin diesen Ort der nichtkommerziellen Begegnung, des politischen, sozialen, künstlerischen, interkulturellen, intergenerativen Austausches zu bewahren.

Ein Stück Stadtgeschichte mit großer gegenwärtiger Relevanz würde unwiederbringlich verloren gehen.

Unsere Kindergruppe müsste nach 47 Jahren ihre Türen für immer schließen.

Mediale Berichterstattung

https://www.derstandard.at/story/3000000298399/linkem-zentrum-amerlinghaus-droht-bis-maerz-das-ende-

https://wien.orf.at/stories/3332021

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